DLR in Köln
Führung durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Eine Gruppe von 20 Teilnehmer des Roksolana e.V. erlebte einen sehr interessanten und informativen Vormittag am 19 Januar 2024.
Herr Guido Bienert von der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, nahm uns in Empfang und erläuterte uns, dass es sich um das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt handelt. Seine Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Darüber hinaus ist das DLR im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig. Zudem sind im DLR zwei Projektträger zur Forschungsförderung angesiedelt. Das DLR erforscht Erde und Sonnensystem, es stellt Wissen für den Erhalt der Umwelt zur Verfügung und entwickelt umweltverträgliche Technologien für Energieversorgung, Mobilität, Kommunikation und Sicherheit und reicht dabei von der Grundlagenforschung bis zur Entwicklung von Produkten für morgen.
Das DLR betreibt Großforschungsanlagen für eigene Projekte und als Dienstleister für Partner in der Wirtschaft. Darüber hinaus fördert es den wissenschaftlichen Nachwuchs, berät die Politik und ist eine treibende Kraft in den Regionen seiner 20 Standorte. Bei einem erwirtschafteten Umsatz von 880 Mio. Euro beschäftigt es rd. 8.000 Mitarbeiter, davon alleine in Köln 1.400. Die Fläche umfasst 55 ha und das Zentrum wurde 1959 eröffnet.
Vorbei an einer im nächsten Monat in die Testphase gehenden Flüssigsauerstoffanlage zur Speicherung von Wärme ging es dann zum European-Spade-Agency-Gebäude. Dort hängt ein Modell der ISS, die Astronauten umrunden mit ihr in 95 Minuten die Erde und sehen dabei bis zu 15-mal täglich einen Sonnenaufgang.
Die Finanzierung der Kosten für die ISS werden von Kanada, den USA, Russland, Japan und Europa getragen, wobei sich die ESA mit 8,4% beteiligt und ihr im Gegenzug dafür auch die 8,4%ige-Astronauten-Zeit auf der ISS zugestanden wird.
Von dort ging es weiter zum Institut für Luft- und Raummedizin. Herr Bienert erläuterte, unter welchen enormen physischen und psychischen Bedingungen die Astronauten über lange Jahre ausgebildet werden, damit sie mit den veränderten Lebensbedingungen auf der ISS im Stande sind, ihre Arbeiten, Tests und Außeneinsätze auszuführen, aber auch das Miteinander für die gemeinsame Zeit positiv durchzustehen.
Abschließend konnten wir im „MUSC“ Nutzerzentrum für Weltraumexperimente die Arbeit der hochqualifizierten Mitarbeiter verfolgen, über einen Bildschirm sogar einen Blick auf die Arbeiten auf der ISS werfen.
Ganz zum Abschluss zeigte sie uns das Modell des Rosetta Lander, uns allen besser bekannt unter der Bezeichnung Philae, der vor einigen Monaten auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko mit einem 10-Punkte-Arbeitsprogramm landete. Es sah zunächst nach einem glücklichen Verlauf aus, leider war der Lander in einer tiefen Spalte gelandet und sendete keine Signale mehr aus. Zur vollsten Zufriedenheit aller hat er aber sein 10-Punkte-Programm, wie vorgesehen, abgearbeitet und so äußerst wertvolle Informationen gesammelt und an „Mutter Erde“ gesandt.
Nach für alle Beteiligten mehr oder weniger anstrengenden gut 2 ,5 Stunden und mit viel Wissen versorgt, verabschiedeten wir uns unter großem Beifall von Herr Bienert.